Leute, vielen DANK für Eure "online- Hilfe"! Unser "Alter Schwede" läuft wieder, es waren mehrere Probleme, zum einen war eine Kraftstoffleitung verstopft, der vordere Tank konnte nicht atmen und hat ein Vakuum erzeugt, die Dieselfilter waren auch am Limit.... Alles haben wir gereinigt, getauscht, und belüftet, bzw entlüftet! Haben heute morgen eine Probefahrt gemacht und er schnurrt wieder wie ein Kätzchen! In 2-3 Stunden werden wir dann die Galapagos mit oder auch ohne Seehund verlassen, manchmal braucht es eben zwei Anläufe.... Wünscht uns nochmal Glück, wir sind dann mal für die nächsten 25-35 Tage auf dem Pazifik.... Marquesas wir kommen! Habt ein paar schöne Wochenenden, frohe Ostern, und die, die was zu feiern haben, sollten es tun! Ilja & Stefan

„Am Sonntag will meine Süße mit mir segeln gehen...“ Das war das Motto der gestrigen Abreise , so weit, so gut! Um 8 Uhr 30 ging der Anker hoch, wir fuhren aus der Academy Bay hier vor Santa Cruz heraus und danach lag der Kurs Süd-West an. Leider wurde es nichts mit dem segeln, da war sie, die von allen Seglern gleichermaßen gefürchtete und gehasste SKSF! (SuperKolossaleSuperFlaute) Also mussten wir leider flüssigen Wind aus dem Tank saugen, macht keinen besonders großen Spaß, aber wir wollen ja nun mal zu den Marquesas! Nach etwa 3-4 Stunden fing unser bis zu diesem Zeitpunkt zuverlässiger Volvo Motor an, ein merkwürdiges Eigenleben zu entwickeln. Bei konstanter Fahrt drehte der „Alte Schwede“ mal höher, mal niedriger, rauf und runter, am Anfang erst wenig, später drehte er total durch! Uns war mit Sicht auf die lange Etappe nicht ganz wohl dabei, als er dann nach einem Vollausschlag völlig versagte war klar, wir drehen um. Allerdings wollte er auch nicht mehr anspringen, eigentlich nicht so dramatisch, da aber noch immer kein Wind vorhanden war, und die Strömung uns mit 3 Knoten Richtung Land setzte, wurden wir dann ein wenig hektisch! Motor frei legen, gucken ob was zu sehen ist, war nicht, dann per Hand an der Dieselpumpe ordentlich pumpen und Startversuch! Er lief, ihr könnt uns glauben, in dem Moment war alles wieder super, also zurück in den Hafen, aus dem wir am morgen raus sind, die freuen sich bestimmt uns zu sehen.... Er lief, ja genau 20 Minuten, dann tot, pumpen, starten, freuen, Ausfall, pumpen...... 5 mal ging es so, das letzte mal ist er ausgegangen als der Anker gerade im Wasser war. Danach ging nix mehr. Zehn Meilen vor dem Hafen haben wir über UKW Kanal 16 ein PANPAN abgesetzt, das ist ein Notruf bei technischen Problemen. Der nette Hafenmeister am anderen Ende konnte so gut englisch wie die meisten von Euch chinesisch sprechen.... Also auf spanisch erklärt was los ist, um Einlass gebeten, und immer dabei auf den „Schweden“ gehofft – Halt bitte durch! Um Mitternacht war dann alles erst mal gut, unsere Agentin kam noch mit dem Wassertaxi vorbei und erklärte uns das „Die OFFIZIELLEN“ am nächsten morgen gegen 6 Uhr 30 an Bord kommen. Und sie kamen wie beim letzten mal, die großen, die kleinen, die wichtigen und auch die anderen.... Nur unsere Freunde, die Muschel-Sucher, sie mussten draußen bleiben, da es ja um einen Notfall geht. Da werden dann auch keine Unterhosen fotografiert! Ein Mechaniker war direkt dabei, er hat ein wenig an den Einspritzdüsen rumgemacht, auch gepumpt – und er lief! Kurz! Dann die OP am offenen Herzen, Düsen raus und an Land zum reinigen, hier und da gucken.... Der Mechaniker und der Hafenmeister fragten uns ob wir Diesel aus Panama in den Tanks hätten, da würde dieses Problem regelmäßig auftreten! Ja, in Panama haben wir vollgetankt! Jetzt warten wir auf unsere Düsen und sind gespannt, wann wir wieder los müssen.... HOT NEWS: Angeblich ist die Dieselpumpe im Eimer, wird morgen ersetzt und dann werden wir sehen.... Aber der Motor läuft schon mal!

Ahoi! Alles ist gut an Bord, die Vorbereitungen für den großen Törn laufen. Der Hafenmeister, ein echt netter Kerl, so wie auch all die andern Menschen hier sind wirklich nett! Dieser Hafenmeister findet unsere Muscheln gar nicht sooooo schlimm und hat uns 48 Stunden mehr gegeben! Voll nett! Also müssen wir am Sonntag gegen 12 Uhr die Galapagos verlassen und Kurs auf die Marquesas Inseln in französisch Polynesien absetzen. Wir freuen uns auf diesen Schlag, er wird lang und bestimmt kräftezehrend, ABER: Das Ziel, die Südsee wird es wert sein! Wir würden Euch gern mehr Bilder von Galapagos zeigen, leider ist das Internet hier wirklich schlecht und wir sind froh wenn wir Wetter und ab und zu mal Nachrichten aus D`land oder Europa bekommen. Leute, wünscht uns bitte ein weiteres mal viel, ja - wirklich viel Glück und denkt an uns wenn wir die nächsten 25-35 Tage auf dem Pazifik sein werden!!! Wir freuen uns, das Ihr, unsere Familie, Freunde, Bekannte und all Ihr anderen uns auf dieser traumhaften Reise begleitet! Die Ilja und der Aschi.

ALLES VOLL KACKE! Also eigentlich nur auf dem Deck, daran sind unsere gefiederten Freunde Schuld, aber der Rest ist auch ein großer Haufen der stinkt! Später mehr dazu....

Wir sind dann doch nach 9 Tagen und 22 Stunden auf der Insel Santa Cruz, Galapagos angekommen! Dieser Törn war der langsamste unserer Segelkarriere, was uns heute zum Verhängnis wurde! Am Samstag, den 7. März um 12 Uhr sind wir mit gutem Wind auf Contadora (Las Perlas-Panama) gestartet, die ersten 24 Stunden waren ein Traum, mit Schwung im Schiff ging es durch die großen Pötte im Slalom Richtung Südwest! In der ersten Nacht mußten wir viermal über UKW Funk Kontakt zu den Ozeanriesen aufnehmen und sie bitten, für die kleine „Sabir“ vor ihnen den Kurs um ein paar Grad zu ändern. Sie waren sehr freundlich und sind für uns ein wenig im Zickzack gefahren... Ist schon Klasse, wenn ein über 300 Meter langes Schiff mit 20 Knoten Fahrt vor dir einen Haken schlägt! Das erste Etmal (gesegelte Seemeilen in 24 Stunden) lag bei genau 160 Seemeilen, hatten wir noch nie, werden wir wohl auch nie wieder haben! Danach ging es dann aber leider nur noch bergab, der Wind verließ uns, der Strom war dann auch weg, und die Etmale hingen bei 75-85 fest. Es war ein wenig frustrierend, aber wir hatten unsere Vögel, die uns um die weiteren 500 Seemeilen begleiteten. Leider ist die Verdauung des gemeinen Pazifik- Federviehs recht aktiv, wir haben davon keine Bilder gemacht, es gibt schon genug Scheiße im Internet..... Aber: Wir sind nun mal gut zu Vögeln! Gestern, am Montag um 12 Uhr mittags, haben wir den Äquator überquert. Es war ein tolles Gefühl, nun auf der Südhalbkugel angekommen zu sein und haben uns gefreut wie Neptuns Jünger. Es gab ein kühles Getränk, geteilt mit dem Ozean, unserem Schiff und ein paar Tropfen waren auch für uns. Knallt mächtig in der Äquatorsonne, da wir prinzipiell auf Segeletappen keinen Alkohol konsumieren. Irgendwie sind wir dann heute auf Santa Cruz angekommen, mit dem Sonnenaufgang lag die Insel vor dem Bug, wir waren zwar müde, aber auch sehr glücklich dieses Paradies erreicht zu haben! Um 10 Uhr fiel der Anker in der Academy Bay, der erste Eindruck stimmte! Ein spätes Frühstück, etwas aufräumen, das Schiff wieder in den Ankerzustand bringen und ab an Land! Auf den Galapagos Inseln, die zu Equador gehören braucht man einen Agenten, um die Formalitäten mit den Behörden zu klären. Irene, unsere Agentin, war schnell gefunden, um 15 Uhr sollten sie alle kommen, um uns zu inspizieren! Uns sie kamen zahlreich, zwei von der Einwanderungsbehörde, der Zoll, die Arschnasen vom National Park, und noch andere, wo wir eigentlich nicht wissen was und wozu die gehörten! Es waren dann acht, in Zahlen 8 Menschen da, um zu gucken, ob wir irgendwas zu verstecken haben! Haben wir nicht! 12.000 Fragen, eine Flasche Waschmittel wurde 15 Minuten beguckt, ob sie denn biologisch abbaubar ist, JA, Persil ist es!!! Wie und wo wir unseren Müll trennen, ob das letzte Altöl auch fachgerecht entsorgt wurde, einer guckte in unser Unterwäsche, WARUM???? Während dieser Fragestunde schwammen 4 Plastikflaschen, 3 Tüten und andere komische Sachen am Schiff vorbei.... Hauptsache das Foto von meinen Unterhosen ist scharf.....

Dann kam der Taucher, ja, jedes Schiff wird hier abgetaucht nach bösen Muscheln, und ja, da wir so langsam waren auf dem Weg hierher, hatten wir „böse“ Muscheln unter dem Schiff angesammelt. Wir hatten schon davon gehört, wenn du so etwas hast, dann schicken sie dich 40 Seemeilen raus aufs Meer, da kannste dann mit Bürste, Spachtel und im Zweifelsfall Haien den Rumpf schrubben. Danach darfste dann zurück, noch mal die „Inspektionsgebühr“ zahlen und hoffen das es sauber genug ist.... Aus unserer Sicht haben die einen gewaltigen Pfeil im Allerwertesten, wir werden das nicht tun, nach 72 Stunden werden wir dieses Archipel verlassen und zu den Marquesas segeln. Man redet ja eigentlich nicht über Geld, aber der „Einklarierungs-Spass“ hat 900US$ gekostet, da hört der Spass dann wegen ein paar verkackten Muscheln auf! So werden wir in den nächsten 62 Stunden schlafen, Diesel auffüllen, einen Ölwechsel machen, mal eben die Insel genießen und am Freitag zu unserer Königsetappe aufbrechen! Von hier, bei den Spinnern, bis zu den Marquesas, in Französisch-Polynesien sind es 3.100 Seemeilen (500 Seemeilen mehr als die Atlantikpassage), soviel sind wir noch nie an einem Stück gesegelt, werden es danach auch hoffentlich nie wieder tun... Der Weg in die Südsee ist eben lang.... Es folgen noch ein paar Bilder von dieser zugegeben schönen Insel! Na, wer hat bis zum Ende gelesen?

AHOI! Wir sind die ersten 35 Seemeilen im Pazifik gesegelt, von Panama City zu den "Las Perlas" Inseln. Wir liegen im Moment vor Contadora, eine sehr schöne Insel, wie man liest sogar mit Internet. Das wird sich aber ändern, in den nächsten Tagen geht es noch auf weitere Inseln, die meisten davon sind unbewohnt und ohne Infrastruktur. Danach steht der Törn zu den Galapagos Inseln an, ca 850 Seemeilen sind es, mal wieder der zweitlängste Schlag unserer Reise. Leider ist dieses Seegebiet oft mit Flaute oder nur sehr wenig Wind gesegnet, könnte also sein, das diese Reise ein wenig länger dauert...

Bis die Tage, Ilja & Stefan