Freitag, 10. Januar 2014

Teneriffa - Barbados, 20 Tage und 18 Stunden auf See

Am 15.Dezember 2013 um 12 Uhr hiess es "Leinen los", wir hatten unsere Vorbereitungen abgeschlossen, die letzten Kleinigkeiten repariert und die Wind- und Wettervorhersage waren auf unserer Seite. Zum Abschied waren unsere Freunde aus El Medano gekommen, die letzte Runde des "Tschüss" sagens war ein wenig wie Zwiebeln schneiden....

Wir waren aufgeregt, hatten wir an alles gedacht, halten wir und vor allem Sabir durch...?!

Die ersten Stunden auf See sind immer komisch, Teneriffa wurde langsam kleiner hinter uns und die Wellen dafür immer grösser. Aus unserer Erfahrung wussten wir, dass zu Beginn eines längeren Törns unsere Mägen nicht alles halten, was sie zum Verdauen bekommen.... Um es auf den Punkt zu bringen, wir waren beide die ersten 2 Tage sowas von seekrank, alles was gegessen wurde, kam in kürzester Zeit mit einem lauten JÖÖÖÖÖRG wieder raus. Am dritten Tag war dann zum Glück alles gut und der Hunger meldete sich zurück, wenn auch langsam.

Wir können die 3 Wochen auf See jeder für sich beschreiben:

Die erste war gezeichnet von grossen Wellen (4-5m) und starkem Wind (6-8Bft). Das Leben auf dem Schiff war nicht einfach, alles was zu tun war kostete Energie fürs Festhalten. An richtiges Kochen war noch nicht zu denken, es flog immer irgendwas durch die Gegend und dabei mit heissem Wasser zu hantieren wäre einfach zu gefährlich gewesen. Also Brot, kalte Bockwurst, Salat, wieder Brot.....

Die zweite Woche war die schönste von den 3en. Der Wind und die Wellen wurden weniger und das Leben an Bord fing an Spass zu machen. Wir haben die Angel raus gelassen, leckere Sachen gekocht, viel gelesen...Einen Tag vor Weihnachten hatten wir eine 90cm Goldmakrele am Haken, somit war das Festtagsessen gesichert.

Den heiligen Abend haben uns zwei Päckchen von Bea & Chris und von den Lammers versüsst, dazu der frische Fisch und alles war perfekt.

Die Tage sind fast verflogen, die dunklen Nächte dafür aber nicht. Auf See wird die Nacht in Wachen eingeteilt, das heisst einer schläft, der andere guckt nach den Segeln und nach anderen Schiffen. Wenn der Wind in der Nacht zunahm, wurde der Schlafende geweckt um zu reffen. Am Anfang waren die Nächte saukalt, Thermohose, dicker Pulli, Segelklamotten drüber, Mütze und dicke Socken haben geholfen, die Temperatur zu halten. Wenn dann aber eine von diesen ätzenden Wellen meinte zu uns ins Cockpit zu kommen war der Spass vorbei. 30 Liter Salzwasser ohne Vorankündigung ins Gesicht zu bekommen verderben einem kurzzeitig die Laune... Die sonnigen Tage haben wir dann zum Trocknen für die nächste Nacht genutzt.

Die dritte Woche war gezeichnet von Vorfreude auf die Karibik und von Squalls. Squalls sind kleine aber heftige Regenwolken, die über den Atlantik ziehen und starken Wind vor sich her treiben. Wenn wir so ein Teil hinter uns gesehen haben wurde sofort alles regenfest gemacht, die Segel verkleinert und gewartet, bis der Spuk vorüber war. Nachts kann man diese Biester nicht sehen, der Himmel war tiefschwarz. Also wurden wir regelmässig von ihnen überrascht. Dafür danach aber mit einem grandiosen Sternenhimmel belohnt.

Barbados haben wir in der Nacht angesteuert, das ist immer eine spannende Sache, die vielen Lichter an Land verwirren ungemein, besonders wenn man rote und grüne Tonnen sucht. Du glaubst, du hast sie gesehen und dann erkennst du eine Ampel.... Hat aber alles gut geklappt, um 3Uhr lokaler Zeit am Sonntag, den 5. Januar 2014 haben wir unseren Anker in karibischen Sand eingegraben. Es gab dann das erste kalte Bier nach drei Wochen, es war sooooo lecker!

Für die ersten drei Tage haben wir uns einen Aufenthalt in der Marina gegönnt, mal richtig duschen, Wäsche waschen, Internet, eine nette Bar und vor allem fester Boden unter den Füssen.

Nach einer so langen Zeit auf See läuft man an Land wie vollsttrunken. Man hat das Gefühl der Boden unter einem schaukelt noch immer.

Am Mittwoch hiess es dann Leinen los und auf zum Ankerplatz in der Nähe. Im Moment liegen wir vor Speightstown, ein kleines und schönes karibisches Dorf im Norden von Barbados.

Hier bekommen wir alles was wir brauchen.... In der nächsten Zeit tingeln wir die Küste runter bis zur Hauptstadt Bridgetown. Am 21. Januar erwarten wir Besuch von Basti aus Dahme, wir freuen uns auf unseren ersten Besuch.

Am 23.Januar werden wir dann ordentlich feiern, zwei Schiffe mit Freunden kommen noch dazu, Ariane und Peter werden dabei sein, das wird ein Spass!

Wir werden Euch hier auf dem Laufenden halten, wer uns eine Mail schreiben möchte kann das gern auf: milchbardahme@aol.com

So, wir müssen jetzt schwimmen.(Das Wasser hat 28 Grad) Liebe Grüsse und AHOI, Ilja und Stefan

last update: 07.06.19, 08:53
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ilja (07.06.19, 08:53)
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Breaking News: Wir werden den Anker auf der Insel Fehmarn werfen. Ab Anfang April könnt Ihr bei uns gut schlafen und lecker essen und trinken! Unser Gästehaus hat 22 Appartements und ein kleines Restaurant für Euren Aufenthalt bei uns auf Fehmarn. Mehr Infos folgen… (Fehmarn ist Insel Nr. 118, die 1. ohne Sabir) Sip Have a nice weekend!
ilja (08.03.19, 17:54)

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