ALLES VOLL KACKE! Also eigentlich nur auf dem Deck, daran sind unsere gefiederten Freunde Schuld, aber der Rest ist auch ein großer Haufen der stinkt! Später mehr dazu....

Wir sind dann doch nach 9 Tagen und 22 Stunden auf der Insel Santa Cruz, Galapagos angekommen! Dieser Törn war der langsamste unserer Segelkarriere, was uns heute zum Verhängnis wurde! Am Samstag, den 7. März um 12 Uhr sind wir mit gutem Wind auf Contadora (Las Perlas-Panama) gestartet, die ersten 24 Stunden waren ein Traum, mit Schwung im Schiff ging es durch die großen Pötte im Slalom Richtung Südwest! In der ersten Nacht mußten wir viermal über UKW Funk Kontakt zu den Ozeanriesen aufnehmen und sie bitten, für die kleine „Sabir“ vor ihnen den Kurs um ein paar Grad zu ändern. Sie waren sehr freundlich und sind für uns ein wenig im Zickzack gefahren... Ist schon Klasse, wenn ein über 300 Meter langes Schiff mit 20 Knoten Fahrt vor dir einen Haken schlägt! Das erste Etmal (gesegelte Seemeilen in 24 Stunden) lag bei genau 160 Seemeilen, hatten wir noch nie, werden wir wohl auch nie wieder haben! Danach ging es dann aber leider nur noch bergab, der Wind verließ uns, der Strom war dann auch weg, und die Etmale hingen bei 75-85 fest. Es war ein wenig frustrierend, aber wir hatten unsere Vögel, die uns um die weiteren 500 Seemeilen begleiteten. Leider ist die Verdauung des gemeinen Pazifik- Federviehs recht aktiv, wir haben davon keine Bilder gemacht, es gibt schon genug Scheiße im Internet..... Aber: Wir sind nun mal gut zu Vögeln! Gestern, am Montag um 12 Uhr mittags, haben wir den Äquator überquert. Es war ein tolles Gefühl, nun auf der Südhalbkugel angekommen zu sein und haben uns gefreut wie Neptuns Jünger. Es gab ein kühles Getränk, geteilt mit dem Ozean, unserem Schiff und ein paar Tropfen waren auch für uns. Knallt mächtig in der Äquatorsonne, da wir prinzipiell auf Segeletappen keinen Alkohol konsumieren. Irgendwie sind wir dann heute auf Santa Cruz angekommen, mit dem Sonnenaufgang lag die Insel vor dem Bug, wir waren zwar müde, aber auch sehr glücklich dieses Paradies erreicht zu haben! Um 10 Uhr fiel der Anker in der Academy Bay, der erste Eindruck stimmte! Ein spätes Frühstück, etwas aufräumen, das Schiff wieder in den Ankerzustand bringen und ab an Land! Auf den Galapagos Inseln, die zu Equador gehören braucht man einen Agenten, um die Formalitäten mit den Behörden zu klären. Irene, unsere Agentin, war schnell gefunden, um 15 Uhr sollten sie alle kommen, um uns zu inspizieren! Uns sie kamen zahlreich, zwei von der Einwanderungsbehörde, der Zoll, die Arschnasen vom National Park, und noch andere, wo wir eigentlich nicht wissen was und wozu die gehörten! Es waren dann acht, in Zahlen 8 Menschen da, um zu gucken, ob wir irgendwas zu verstecken haben! Haben wir nicht! 12.000 Fragen, eine Flasche Waschmittel wurde 15 Minuten beguckt, ob sie denn biologisch abbaubar ist, JA, Persil ist es!!! Wie und wo wir unseren Müll trennen, ob das letzte Altöl auch fachgerecht entsorgt wurde, einer guckte in unser Unterwäsche, WARUM???? Während dieser Fragestunde schwammen 4 Plastikflaschen, 3 Tüten und andere komische Sachen am Schiff vorbei.... Hauptsache das Foto von meinen Unterhosen ist scharf.....

Dann kam der Taucher, ja, jedes Schiff wird hier abgetaucht nach bösen Muscheln, und ja, da wir so langsam waren auf dem Weg hierher, hatten wir „böse“ Muscheln unter dem Schiff angesammelt. Wir hatten schon davon gehört, wenn du so etwas hast, dann schicken sie dich 40 Seemeilen raus aufs Meer, da kannste dann mit Bürste, Spachtel und im Zweifelsfall Haien den Rumpf schrubben. Danach darfste dann zurück, noch mal die „Inspektionsgebühr“ zahlen und hoffen das es sauber genug ist.... Aus unserer Sicht haben die einen gewaltigen Pfeil im Allerwertesten, wir werden das nicht tun, nach 72 Stunden werden wir dieses Archipel verlassen und zu den Marquesas segeln. Man redet ja eigentlich nicht über Geld, aber der „Einklarierungs-Spass“ hat 900US$ gekostet, da hört der Spass dann wegen ein paar verkackten Muscheln auf! So werden wir in den nächsten 62 Stunden schlafen, Diesel auffüllen, einen Ölwechsel machen, mal eben die Insel genießen und am Freitag zu unserer Königsetappe aufbrechen! Von hier, bei den Spinnern, bis zu den Marquesas, in Französisch-Polynesien sind es 3.100 Seemeilen (500 Seemeilen mehr als die Atlantikpassage), soviel sind wir noch nie an einem Stück gesegelt, werden es danach auch hoffentlich nie wieder tun... Der Weg in die Südsee ist eben lang.... Es folgen noch ein paar Bilder von dieser zugegeben schönen Insel! Na, wer hat bis zum Ende gelesen?