Der letzte ausführlichere Reisebericht ist nun schon fast fünf Wochen her und kam von Galapagos. Jetzt sind wir nach einer wirklich langen und zum Teil auch sehr zähen Passage im Paradies angekommen! In den vergangenen eineinhalb Jahren haben wir einige richtig gute Orte besucht, aber das hier ist anders, es ist der HAMMER! Fangen wir aber auf Galapagos an: Am Samstag,den 28.3., genau eine Woche vor Ostern, sind wir auf Santa Cruz gestartet. Die ersten Stunden waren gar nicht so schlecht, etwas Wind zum Segeln, der Kurs war gut, also alle Segel lüften und ab dafür.... So sollte es aber leider nicht bleiben, mal war er da, dann wieder nicht, kam kurz und blieb lange weg, von links, rechts, von oben(!), das ist, wenn die Flagge stramm nach unten hängt, ja, wir hatten sogar negativen Wind. Das war als er, also der eigentliche Süd-Ost Passat, aus West pustete. In den vier Wochen war fast kein Tag wie der andere, mal netter Wind aus der richtigen Richtung, zwei Stunden später Flaute und Starkregen, es wurde leider nie langweilig! Die Segelhandbücher hatten uns einen wunderschönen Törn versprochen, irgendwie war es nicht so. Die Wellen aus verschiedenen Richtungen haben zum Wohlbefinden dann auch nicht beigetragen, wir wurden wild durchgeschaukelt. Ilja hatte in der Kombüse an vielen Tagen keinen leichten Job, lecker war es aber immer! Neptun wurde nichts geopfert!Der Pazifik ist anders als der Atlantik, das wissen wir jetzt, besser ist hier auf jeden Fall das Fischvorkommen! Du hängst einen Köder raus, und zack, die Party beginnt. Irgendwann konnten wir keinen Fisch mehr essen, da hat der Miguel recht, jammern auf hohem Niveau. Aber sechs Tage Fisch sind genug, danach braucht man(n) mal ne Bockwurst.... Die ersten drei Wochen vergingen wie im Fluge, die letzte fühlte sich genau so lang an wie die ersten drei. Während Ihr da an Land die wildesten Dinge getan habt, haben wir nichts anderes getan als Segeln. 24 Stunden am Tag, 4 Wochen lang. Das schönste am Segeln ist ja bekanntlich das Ankommen, und das ist die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit! Wir sind nun in der Südsee, klingt gut, ist aber in echt viel besser! Noch nie haben wir solch eine Gastfreundschaft erlebt, die Seglergemeinschaft hat sich zum Vorteil verändert, man könnte sich vor Freude fast.... Das Einklarieren war für uns Europäer ein Witz, ein Blatt Papier, ein paar Witze, das ganze kostenlos und in fünf Minuten erledigt, so muß es sein! Es gibt alles was man braucht, frisches französisches Baguette, Käse, Wein, Bier, Internet, Autovermietung, Frischwasser am Pier, und alles mit einem herzlichen Lächeln von den Locals serviert. Am Straßenrand wachsen die geilsten Früchte, Bananen, Pampelmusen mit grünem Fleisch und fast süß, Limetten, Brotfrucht, Litschi..... Auf den Bildern kann man sehen wie schön es ist, live und in Farbe ist es tatsächlich kaum auszuhalten! Gestern hatten wir an Land ein BBQ mit ca. 20 Seglern aus der ganzen Welt. Unser australischer Freund Drew hat frühmorgens mit seinem Dinghy zwei große Thunfische an Land gebracht, wir haben den Grill gestellt, jeder ein paar Beilagen, dazu Getränke und fertig ist ein nettes Fest. Hier redet jeder mit jedem, man hilft sich, gibt oder bekommt Tips, einfach schön! Nach dem BBQ, wir hatten den Grill schon sauber, alles im Dinghy, ging es zurück an Bord.... Wir paddelten, und redeten, und paddelten, und nach eine Weile stellten wir fest, Sabir kommt nicht näher! Der Anker vom Dinghy lag noch am Grund, der Abend war gelungen! ;-)
Am Freitag segeln wir nach Tahuata in die Baie de Vaitahu, dort warten Freunde und dann geht es weiter nach Ua-Pou in die Baie de Hakahetau. Nuku Hiva heißt die Insel danach. Die Namen können wir uns noch nicht so merken, nochmal eben schnell für Euch auf der Seekarte nachgelesen. Wir wünschen Euch ein tolles langes Wochenende! Ilja & Stefan